Samstag, Februar 02, 2008

 

Schiffe: Von Leckagen und Ballast

MH Systems hat eine Technik entwickelt, wie bei konventionellen Tankern ohne Doppelhülle der Austritt von Öl bei Leckagen verhindert werden könnte.

Über der Ladung müsste im noch freien Raum des Tanks ein Vakuum von ca. 0.3 bar unter dem Umgebungsluftdruck erzeugt werden. Bei einem Leck würde die Ladung von diesem Vakuum grösstenteils am Auslaufen gehindert. Ein 1:1 Test von MH Systems hat gezeigt, dass das System funktioniert und der Ölaustritt bei Leckagen bis zu 65% verringert werden kann. Bis heute habe ich aber noch nicht gehört, dass diese Technik in der Praxis auch angewendet wird.

Das System funktioniert natürlich nicht nur bei den Tanks, welche die Ladung enthalten, sondern auch bei Ballasttanks. Diese Tanks werden bei leeren Schiffen gefüllt, damit das Schiff genügend tief im Wasser liegt und dienen auch dazu bei ungleichmässiger Beladung (z.B. bei Containerschiffen) die horizontale Lage des Schiffes wieder herzustellen.

Das Wasser in den Ballasttanks ist eine grosse Umweltgefahren für die Meeresfauna. Beim Löschen des Schiffs wird Ballastwasser aufgenommen, beim Laden wieder abgelassen. Auf diese Weise wird Wasser von einem Hafen zum anderen gebracht. In der Nord- und Ostsee werden jährlich 20 Mio Tonnen Ballastwasser abgelassen, das entspricht etwa der Ladung von ca. 70 Öltankern. Mit dem Wasser gelangen auch fremde Lebewesen von Küsten anderer Kontinenten in die europäischen Meere. So gelangten die chinesischen Wollhandkrabben nach Deutschland, wo sie einheimische Fische fressen und Dämme mit ihren Hohlgängen zerstören.
Ballastwasser: Blinde Passagiere im Schiffstank - SPON


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